Anke Schaubrenner - NovembergoldSo fühlt sich ihr Leben an. Sie ging mit Falco und Simply Red auf Welt- und Europa-Tournee, war Künstler-Coach in der Karibik, leitete in Hamburg zehn Jahre lang ein künstlerisches Kinder- und Jugendprojekt, schrieb Songs für die „Sesamstraße“ und, und, und… Anke Schaubrenner hat viel erlebt und viel bewegt. Jetzt meldet sie sich mit dem Album „Novembergold“ als Singer/Songwriterin zurück. Zwölf Songs als Zwischenbilanz einer Künstlerin, deren Lebensweg in Nordfriesland begann und einmal um die ganze Welt zurück zu den Anfängen führte. In ein kleines Haus auf der abgelegenen Halbinsel Eiderstedt. In diesem
Refugium hat Anke Schaubrenner ihre im Laufe der Jahre gesammelten Geschichten und Gedanken zu neuen Liedern verdichtet. Ganz in der Nähe liegt Husum, die graue Stadt am Meer. Hier wurde die Musikerin als Tochter eines tschechischen Seemannes und einer Husumer Bürgerstochter geboren. Und hier begann auch ihre musikalische Karriere. Als Sängerin in der Band ihres älteren Bruders.
Mit nicht einmal 18 Jahren ging sie nach Berlin und gehörte bald zum Freundeskreis von Jim Raketes „Fabrik“. Da waren Nena, Heiner Pudelko, Annette Humpe, Nina Hagen und der legendäre Produzent Udo Arndt. Unter dem Titel „Menschentier“ nahm sie ihr erstes Album auf. Udo Lindenberg wurde auf sie aufmerksam und engagierte sie als Solo- und Background-Sängerin. In den folgenden Jahren sang sie auf der Welttournee von Falco und unterstützte Mick Hucknall und Simply Red auf deren Europa-Tour. Nach Stationen in New York und Los Angeles zog Anke Schaubrenner nach Wien, wo sie zwei Alben aufnahm und den österreichischen Schlagzeuger Ferdinand Huemer kennen lernte – genau den Mann, der mit ihr jetzt das Album „Novembergold“ produziert hat.
Nachdem sie bereits auf den Mammut-Tourneen mit Udo Lindenberg und Falco ihre therapeutische Ader entdeckt hatte, beschäftigte sie sich intensiv mit Psychologie, mit Yoga und Atemtherapie. Bis heute coacht sie bekannte Künstler aber auch Politiker und Manager aus der Wirtschaft. Von 1999 bis 2009 war sie künstlerische Leiterin und Vorstand des Vereins „Lukulule“, eine der wichtigsten kultur-pädagogischen Institutionen in Hamburg. Außerdem arbeitet sie in der Jugendpsychiatrie sowie in Jugendstrafanstalten. Mit dem Projekt „School-Tour“ brachte sie die berüchtigte Neuköllner „Rütli-Schule“ erneut in die Schlagzeilen – diesmal im positiven Sinne.
Dass Anke Schaubrenner selbst bei all ihren unterschiedlichen Aufgaben und Erfahrungen stets mit sich im Reinen geblieben ist und ihre innere Balance behalten hat, verdankt sie der Musik. Da ist sie sich ganz sicher. Musik ist und bleibt ihre Basis, die Grundlage ihres kreativen Lebens. Und als sie 2008 nach vielen Jahren Ferdinand Huemer wiedertraf, war rasch klar, dass die Zeit gekommen war, sich endlich selbst wieder als Musikerin zu äußern. Ferdinand Huemer gründete ein eigenes Label, baute in dem kleinen Ort Krenglbach in Oberösterreich ein Studio auf und begann dort 2012 mit der Produktion des ersten Anke-Schaubrenner-Albums seit über 20 Jahren. Der Titel „Novembergold“ beschreibt die gelassene Melancholie einer Frau, die bereits über ein hohes und langes Seil getanzt ist, die die Abgründe kennt und die nun anstehenden Strecken im Wortsinne seelenruhig angeht. Und es ist viel passiert auf diesem hohen Seil, das man das Leben nennt. Novembergold – so fühlt sich ihr Leben an.
(Text: Martin Haufs/ Position)
Wenn jeder nur über das reden würde,was er auch versteht, wäre es plötzlich sehr still auf dieser Welt
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03.05.2013 08:17
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