In Deutschland wird "DSDS 2013"-Gewinnerin Beatrice Egli (24) gefeiert - in ihrem Heimatland, der Schweiz, wird die Schlagersängerin dagegen kaum im Radio gespielt. Ihr von Dieter Bohlen (59) komponiertes Lied sei "quasi artfremd", wie eine Musikchefin sagte.
Während die "DSDS 2013"-Siegerin Beatrice Egli in Deutschland richtig erfolgreich ist und mittlerweile mit ihrem Siegertitel "Mein Herz" die nationalen Download-Charts anführt, machen die Schweizer Radiosender einen großen Bogen um die Pfäffikonerin. Das schweizerische Nachrichtenportal "blick.ch" fragte bei den zehn größten Radiostationen des Landes nach dem Grund für den Beatrice-Boykott. "Wir spielen Egli nicht, weil es Schlager ist", lautete die grundsätzliche Begründung der Sender.
Christine Brülisauer, die Musikchefin des Senders Radio Zürisee, der unter anderem Beatrice Eglis Heimatregion Pfäffikon beschallt, sagte dem Portal: "Eglis Lied ist quasi artfremd." Und weiter: "Wir hatten immer gehofft, dass ihr Siegertitel poppiger wäre, denn Schlager spielen wir nicht." Für den Sender sei der Musikgeschmack der Hörer wichtiger als die Herkunft der Interpretin, so Brülisauer. Immerhin zwei Sender haben "Mein Herz" in ihr Programm aufgenommen, die SRF Musikwelle und der Zentralschweizer Musiksender Central. Andi Betschart, Musikchef bei Central erläuterte allerdings, dass "Mein Herz" nur gespielt werde, weil es sich bei dem Lied um einen "poppigen Schlager" à la Helene Fischer (28) handele.
Ob die Abneigung gegen "Mein Herz" wirklich nur am Schlager-Genre liegt? Bereits das Siegerlied "Don’t Think About Me" von "DSDS"-Vorjahresgewinner Luca Hänni (18), ebenfalls Schweizer, wurde in seiner Heimat boykottiert. Die Hörer hätten sich "nicht sehr angesprochen" gefühlt, sagte Christian Jäckli, Musikredakteur von Radio Energy, damals zu "blick.ch".
Beatrice Egli drehte derweil in Barcelona das Video zu "Mein Herz". Auf Facebook kündigte die "DSDS 2013"-Gewinnerin jetzt sogar an, dass ihr erstes Superstar-Album bereits am Freitag, 17. Mai, unter dem Titel "Glücksgefühle" erscheint. Es bleibt abzuwarten, ob die Schweizer Radiosender darauf vielleicht doch noch einen artverwandten Song finden.