Sommerhits bei Regenwetter- im der Stuttgarter Wagenhalle
Stuttgart - Sarah Nücken und Steffen Brückner nannten sich zuerst „Goldkehlchen und der Mann mit Hut“, nun nennen sie sich „Mrs. Greenbird“. Im Herbst traten sie als Folk-Duo auf bei der RTL-Castingshow „X Faktor“, im November veröffentlichten sie ihre erste Single, im Dezember ihr erstes Album. Im Januar belegte dieses Album den 1. Platz der deutschen Charts – und am Montagabend kamen 830 Besucher in die damit ausverkauften Wagenhallen, um es zu hören.
Das Geheimnis ihres Erfolgs ist einfach: Nücken und Brückner singen schlichte Lieder, die jedem gefallen - und sie haben Charme. Auf der Bühne werden sie unterstützt von einem Schlagzeuger und einem Kontrabassisten, der auch Jazzakkorde kann, aber nicht darf. In ihrem Repertoire: eigene Songs und gut gewählte Coverversionen. „Dead Flowers“ von den Rolling Stones kommt in der Zugabe, „Blitzkrieg Bop“ von den Ramones auch, „Frozen“ von Madonna schon früher: Für diesen Song packt Brückner eine ganz besondere Gitarre aus („Ein Vorkriegsmodell“, sagt er) und überzieht die Ballade mit einem klirrenden Hauch von Blues.
Mit Melone und zweireihiger Weste sieht der Gitarrist aus, als wäre er mit dem Zug aus dem Wilden Westen angereist; Sarah Nücken neben ihm entzückt mit bodenlangem, kleingeblümtem Kleid und zarter Stimme. Beide plaudern sie gerne mit ihrem Publikum, erzählen Geschichten aus ihrer Heimat Köln, vom Dönerstand, und singen auch einmal auf Türkisch. „Shooting Stars & Fairy Tales“, ihr bislang größter Single-Hit, fehlt nicht, an diesem Abend – wie all die anderen Tanz- und Schmusesongs von Mrs. Greenbird kommt er daher mit hübscher, leichter Melodie, den Tugenden aller Sommerhits und ein wenig Independent-Romantik.
Dafür, und für den Charme liebt das Publikum die Band – zu Recht.
Mrs. Greenbird im Alten Schlachthof in Lingen- 08.03.2013
Lingen Am Freitag hat mal kein Rock, kein Rap und kein Punk auf dem Programm des Alten Schlachthofs gestanden: im Fall von Mrs. Greenbird wurden die Fans der radiotauglichen Popmusik angesprochen. Mit rund 500 Gästen der Beweis, dass auch dieses Genre gerne live gehört wird.